Vorsicht! Rechenfehler

Einen Berg von Geld

... und noch immer mehr davon, das ist es, was sich viele erträumen. Dabei geht es uns gar nicht so schlecht. Auf jede Flaute folgt wieder ein Boom, und auch dem Durchschnittsverdiener stehen mehr Waren und Bequemlichkeiten zur Verfügung als den Fürsten vergangener Jahrhunderte.

Unsere Mark rollt. Sie rollt fleißig in die Kassen. Für gute Zwecke und für schlechte Zwecke. Hauptsache, daß sie rollt, denken clevere Manager und verkaufen.

So war das vergangene Jahr für die bundesdeutschen Zigarettenhersteller wieder ein Rekordjahr. Denn unsere Raucher verwandelten mehr als 110 Milliarden Zigaretten in blauen Dunst. Aber auch alkoholische Getränke, besonders immer mehr "harte Sachen", lassen sich gut absetzen. Mehr als zwanzig Milliarden Mark im Jahr werden dafür ausgegeben. Und Autos, Kühlschränke, Illustrierten und Kleidung bringen auch ihr Geld. Man kann alles verkaufen, nur in Mode muß es sein.

Und daß es in Mode kommt, dafür sorgt die Werbung. Da werden keine Werbekosten gescheut. Pausenlos hämmert man uns ein, was modern zu sein hat. Ein erfolgreicher Werbemanager drückte es neulich so aus, nicht sehr fein, aber treffend: "Die Werbung bringt alles fertig. Mit entsprechendem Aufwand könnte man Regenwürmer als Delikatesse beim deutschen Käuferpublikum durchsetzen."

Daß Millionäre nicht schlecht leben, weiß jeder. Und daß nicht wenige ihr Geld machen, weil sie auf der Sexwelle schwimmen, weiß man auch. Aber daß sie sich mit dem Geld der Käufer, ja mit dem Taschengeld der Minderjährigen, oft ganz Extravagantes leisten, das weiß nicht jeder.

So kaufte sich der Verleger eines Sexmagazins ein riesiges, nagelneues Düsenflugzeug vom Typ Douglas DC-9 für 18 Millionen DM. Diese Maschine faßt im Linienverkehr 115 Passagiere. Aber er kaufte sie nur für einen einzigen Passagier: Für sich allein. Und er scheute sich nicht, weitere 2 Millionen für eine luxuriöse Innenausstattung auszugeben. Der Jahresunterhalt des Jets kostet 800.000 DM. Aber das kommt wieder herein. Denn die Kundschaft bezahlt ja. Und er glaubt, sich diesen Pomp schuldig zu sein.

"Der eigene Düsenriese", so erläuterte ein Sprecher einer amerikanischen Flugzeugfirma den Trend der Schwerreichen, sich solche Maschinen für private Zwecke anzuschaffen, "hat jetzt den Prestigewert, den Privatluxusjachten in dem Zeitalter der Passagierschiffahrt hatten."

Und damals um die Jahrhundertwende hatte ein amerikanischer Millionär darüber schon gesagt: "Wer fragt, was eine Jacht an jährlichem Unterhalt kostet, der kann sie sich nicht leisten."

Aber nicht nur den großen und den kleinen Millionären geht es gut. Auch der sogenannte kleine Mann kann nicht klagen. Er kann sich vieles leisten. Er hat eine gut eingerichtete Wohnung, fährt ein eigenes Auto und fliegt nach Mallorca in die Ferien. Auch wenn die Raten hier und dort drücken, er will sein Dasein genießen.

Er hat seinen Job und sein freies Wochenende, und wenn die Voraussagen mancher Forscher stimmen, geht er herrlichen Zeiten entgegen. Die Betriebe werden sich mit sozialen Leistungen überbieten und um ihn werben, und seine Arbeitszeit wird auf nur 4 Stunden am Tag zusammenschrumpfen. Noch sind wir nicht soweit. Noch klingt es wie Zukunftsmusik. Aber wie schnell wird in unseren Tagen die Zukunft gegenwärtiges Ereignis!

Wie gelassen zum Beispiel nehmen wir heute von neuen Mondflügen Kenntnis. Vor wenigen Jahren noch konnte uns der bloße Gedanke daran, daß Menschen einmal den Mond betreten würden, gewaltig erregen. Aber schon ist alles Wirklichkeit geworden, die keinen mehr aus der Fassung bringt. Und selbst den geplanten Raumschiffstationen mit über 100 Mann Besatzung und dem Nerva-Projekt mit atomgetriebenen Marsraumschiffen sehen wir gelassen entgegen.

Kurzum, allen geht es gut, und allen geht es besser: den großen Verdienern und den kleinen.

Selbst unsere Vierbeiner leben nicht schlecht. Sie sorgen sogar für Riesenumsätze. So geben die Hunde-freunde in der Bundesrepublik jährlich 1,2 Milliarden Mark für ihre Lieblinge aus. Der moderne Hund frißt "à la carte". Spitzenreiter auf der Speisekarte sind dabei Fleischkonserven mit Leber, Rindfleisch und Huhn. Aber auch denjenigen Hunden, die, auf diese Weise verwöhnt, zu dick geworden sind, kann man neuerdings helfen. Sie werden nicht lieblos einfach auf fleischlose Kost gesetzt. Um ihnen wenigstens die Illusion zu erhalten, können Herrchen und Frauchen das Diätfutter mit einem Spray bespritzen, das den Duft des Fleisches selbst von Mohrrüben ausgehen läßt. An alles ist gedacht. Alle sollen besser leben. Wohlstand, Wohlstand über alles!

Geld macht nicht glücklich. Aber beruhigt es denn?

Daß Geld nicht glücklich macht, hat sich herumgesprochen. Unendlich viele Beispiele gibt es dafür. Daher sollen hier nur kurz einige angeführt werden. So ging z.B. die Schlagzeile durch die Presse: "Größte Juwelen-auktion des Jahrhunderts brachte über 12 Millionen - Ninas Diamantenschätze unter dem Hammer."

Wer war diese Frau, die jung, schön und sehr, sehr reich war? Gemeint ist Nina Dyer' das einst weltbekannte Mannequin. Sie besaß alles, was ihr Herz begehrte: ein Privatflugzeug, eine prachtvolle Villa bei Paris und mehrere Luxuswagen. Als Haustier hielt sie einen schwarzen Panther. Als sie mit vierundzwanzig Jahren einen deutschen Baron und Großindustriellen heiratete soll dieser ihr ein Hochzeitsgeschenk besonderer Art gemacht haben: eine eigene Insel im Karibischen Meer. Aber das Glück währte nicht lange. Nur neunzig Tage lang. Die Ehe wurde geschieden, und bei der Abfindung waren siebenstellige Beträge fällig.

Auch ihre zweite Ehe mit einem reichen Prinzen machte sie nicht glücklich. Es kam wiederum zur Scheidung und auch von ihm soll sie mehrere Millionen Mark als Abfindung erhalten haben.

Und seitdem lebte sie reich, unermeßlich reich in ihrer Villa in Garches einem westlichen Vorort von Paris, bis man die noch schöne Fünfunddreißigjährige leblos in ihrem vergoldeten Bett auffand.

Neben ihr zwei leere Glasröhrchen. Und eine Zeitung schrieb: "Die Fabel von den zufällig geschluckten Schlaftabletten ist bei Nina Dyer ebenso schön und unglaubwürdig, wie sie es bei Marilyn Monroe gewesen ist."

Und dann kam ihr kostbarer Schmuck unter den Hammer. Ob sie doch nicht alles hatte, was ein Herz begehrt? Geld macht nicht glücklich. Das ist wahr. Aber beruhigt es denn, so reich zu sein?

Oder der Fall Brian Epstein. Er war der Manager der vier Beatles: George, John, Paul und Ringo. Aus den Slums von Liverpool hatte er sie herausgeholt und diese Boys mit den langen Mähnen zu großem Ruhm geführt. Verzückung und Verehrung wurden ihnen zuteil wie kaum anderen jemals zuvor. Ihre Schallplatten gingen weg wie warme Semmel. Sie selbst und viele andere, die an ihnen verdienten, machten ihre Millionen.

Und alles das war eigentlich der Erfolg eines Mannes: Brian Epstein oder "Eppie"' wie die Beatles ihren "Chef" liebevoll nannten. Aber dann plötzlich kam das große Erschrecken und das große Schweigen: Sein Butler findet Eppie tot im Bett auf. Man sprach von Rauschgift, man sprach von Selbstmord. Genaues sagte keiner. Wer wollte schon zugeben, daß Eppies Ruhm und Reichtum ihn nicht auszufüllen vermochten? Daß sein Leben ihm sinnlos vorkam? - Und so ist es kaum verwunderlich, daß die Presse dieses Ereignis fast überging.

Selbstmord, welch häßliches Wort! Welche Zeitung redet überhaupt noch von Selbstmord? Stattdessen spricht man lieber von Freitod oder freiwilligem Aus-dem-Leben-Scheiden und tut so, als ob dieses Leben eine x-beliebige Veranstaltung sei, die man einfach verlassen kann, wenn es einem gefällt.

Und so erwähnten bekannte Jugendzeitschriften, die von der modernen Götzenverehrung leben, den Tod von Brian Epstein nur beiläufig und ohne näher auf die Tatsachen einzugehen. Weshalb, kann man sich denken. Götzen, die sich das Leben nehmen, könnten nur zu leicht das Geschäft schädigen. Darum übergeht man so etwas lieber. Warum aber war Eppie unglücklich, und weshalb konnten ihm sein Geld, sein Erfolg und Ansehen keine Ruhe, keine Zufriedenheit geben? Wo lag sein großer Irrtum? Wo?

Einer der Beatles selbst bekannte: "Wir haben fast alles, was man mit Geld kaufen kann. Und wenn du erst mal so weit bist, dann bedeuten dir die käuflichen Dinge nichts mehr. Du suchst nach etwas ganz anderem."

Und wie und was sie suchen - die Zeitungen stehen voll davon. - So fuhren sie unter anderem nach Indien, um dort für ein Vierteljahr bei dem Yogi Maharishi das "Glück" zu studieren. Aber vorzeitig kehrten sie aus dem Traumland am Ganges zurück und verließen ihren vorher so gerühmten Yoga-Lehrer. "Er ist auch nur ein Mensch. Wir hatten mehr von ihm erwartet." –

Aber die singenden Multimillionäre aus Liverpool - man schätzt ihr Vermögen auf 75 Millionen Mark - haben die Jagd nach dem Glück nicht aufgegeben. "Wir sind immer noch auf der Suche nach etwas ganz anderem", verriet Star-Beatle Ringo den Reportern. Ob sie das wahre, richtige Glück finden?

Ein alter Bericht, ganz aktuell

Die Bibel berichtet von einem Mann, der verhängnisvolle Irrtümer beging. Der Herr Jesus sagt von diesem Mann in Lukas 12, Vers 16-21 folgendes:

"Das Land eines gewissen reichen Menschen trug viel ein. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Denn ich habe nicht, wohin ich meine Früchte einsammeln soll. Und er sprach: Dies will ich tun: Ich will meine Scheunen niederreißen und größere bauen und will dahin all mein Gewächs und meine Güter einsammeln; und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre; ruhe aus, iß, trink, sei fröhlich. Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? Also ist, der für sich Schätze sammelt und ist nicht reich in bezug auf Gott."

Dieser Mann, von dem der Herr Jesus berichtet, ist längst gestorben." Plötzlich und unerwartet , so begann der Text seiner Todesanzeige. Sein Leib ist zu Staub und Asche geworden. Seine Reichtümer sind dahin, seine Stätte kennt man nicht mehr. Der Schutt der Zeit liegt über allem, was einst sein war.

Aber dieser Mann hat heutzutage eine sehr große Verwandtschaft. Er hatte sie immer schon. Seine Gesinnungsfreunde leben in großer Zahl. Die finden sich überall: unter den großen Millionären und den kleinen. Und nicht nur bei diesen. Auch bei den Durchschnittsverdienern, unter allen Menschen hat er seine Verwandten. Denn hier ist von Habsucht und vom Schätze-sammeln die Rede. Und wo gäbe es das nicht!

Das hängt nicht von der Höhe eines Bankkontos ab. Zeige mir ein einziges menschliches Herz, in welchem die Neigung zum Besitzenwollen, der Wunsch, unabhängig und reich zu werden, noch nie aufgestiegen wäre! - Das braucht nicht ein Bungalow an der Costa Brava, kein Auto und kein Lottogewinn zu sein. - Wo ist dieses Herz, wo? Nirgends. Deshalb sind alle gemeint. Alle. Ich und auch du.

Die Bibel nennt ihn mit Namen

Zugegeben, es ist kein schöner Name, der dem reichen Gutsbesitzer unserer Geschichte gegeben wird. Die Bibel nennt ihn kurz und treffend einen Toren, einen Narren. Sein bürgerlicher Name, bekannt und anerkannt unter den Menschen seiner Zeit, wird verschwiegen. Er tut nichts zur Sache.

Das Wort Gottes geht immer aufs Ganze. Es deckt immer das Wesentliche auf. Und das Kennzeichen dieses Menschen war, daß er töricht handelte. Er selbst meinte, er sei klug. Und viele mochten mit ihm derselben Meinung sein und ihn gar darum beneiden. Aber deine und meine Meinung über uns ist nicht entscheidend. Die Entscheidung liegt bei Gott: Und seine Entscheidung über diesen reichen Mann lautet: Gründlich verrechnet! Du bist ein Tor!



Vorsicht! Rechenfehler, Teil 2
Inhalt:
Inhalt:
Die vier Rechenfehler
Wie kannst Du heute noch diesen größten Reichtum erlangen?
Behalte deinen Reichtum nicht für dich!
1. Er vergaß seinen reichen Gott über sich
2. Er vergaß seinen Nächsten neben sich
3. Er vergaß seine unbefriedigte Seele in sich
4. Er vergaß die Ewigkeit vor sich
 

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