Mir hat jemand gesagt, die Ungläubigen würden vernichtet werden. Stimmt das?

Antwort: Nein, das stimmt nicht. In einer Fülle von Stellen lehrt die Bibel das Gegenteil von dem, was man Ihnen gesagt hat. In Lukas 12,4.5 sagt der Herr Jesus: "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiter zu tun vermögen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet."

Was bedeuten diese Worte Christi? Geben sie einen Sinn, wenn das "nach dem Töten" Kommende die Nicht-Existenz wäre? Möchte sich doch keiner durch solche Irrlehren verführen lassen. Das Sterben ist eine Sache - das Weiterleben nach dem Tod eine andere. Vor dem "Danach" der Ungläubigen warnt das Wort Gottes an vielen Stellen.

In diesem Zusammenhang muss besonders auf "Bibelübersetzungen" wie zum Beispiel die Neue-Welt-Übersetzung hingewiesen werden. Hier ist allergrößte Vorsicht geboten. Die "Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen"' Stuttgart, bezeichnet gerade diese "Übersetzung" als eine "subtil-tendenziöse, den Text fortwährend vergewaltigende Bearbeitung der biblischen Schriften." Und: "Da es sich nicht nur um eine Veränderung des Bibeltextes, sondern auch um eine Wandlung des Gottesbegriffs handelt, stellt sie einen Eingriff in den innersten Bereich des Glaubens dar." Ja, sie wird sogar als "eine der gravierendsten Bibelfälschungen in der Geschichte der Christenheit" bezeichnet. Gerade die hier genannte "Übersetzung" wird zur Stützung der Irrlehre von der Vernichtung herangezogen.

Das Neue Testament spricht im Übrigen unmissverständlich davon, dass Gott nicht ein Gott der Toten ist, sondern der Lebendigen. "Denn für ihn leben alle " Lukas 20,38. Zu der Zeit, als der Herr Jesus auf dieser Erde war, gab es die Sekte der Sadduzäer. Schon sie verbreiteten die Irrlehre, dass es keine Auferstehung der Toten gäbe. Ihnen hatte Christus mit Nachdruck zugerufen: "Ihr irrt, indem ihr die Schriften nicht kennt!" Matthäus 22,29. Der reiche Mann in Lukas 16 ist unmittelbar nach seinem Tod bei vollem Bewusstsein in der Qual. Und der arme Lazarus wurde unmittelbar nach seinem Tod von den Engeln in Abrahams Schoß getragen, ein Bild von der Ruhe und dem Geborgensein im Paradies Gottes. Wenn bei der Auferstehung Seele und Leib wieder miteinander vereinigt werden, so geschieht es, um den Menschen in einem Zustand darzustellen, der nie mehr dem Vergehen unterworfen ist - sei es im Himmel oder in der Hölle.

Die Vernichtungs-lrrlehre ist ebenfalls eine falsche Lehre, die man in unserer Zeit gern hört. Viele sind durch sie verführt worden; denn Vernichtetwerden ist den Ungläubigen angenehmer als Bestraftwerden. Wie haben wir bereits über die geistigen Strömungen in der Endzeit gelesen? "Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt (das heißt: gut gefällt!); und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Fabeln hinwenden." 2. Timotheus 4,3.4.

Möchte jeder, der dieser Lehre anhängt, heute noch umkehren und an den ewigen Sohn Gottes glauben, der am Kreuz von Golgatha sein Leben für Verlorene, die auf dem Weg zur Verdammnis sind, hingegeben hat! Gottes große Liebe möchte heute noch viele retten, damit er sie in ewiger Herrlichkeit bei sich im Himmel hat!

Vielleicht denken Sie noch einmal ernstlich über den Vers in Johannes 3,36 nach. Dort finden wir eine gewaltige Aussage! Sie widerlegt in einem einzigen Vers die beiden besonderen Irrlehren unserer Tage. Dem Verfechter der Allversöhnungslehre wird gesagt: "Wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen", und dem Anhänger der Vernichtungslehre wird zugerufen: sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm (dem Ungläubigen)." Wenn er "das Leben nicht sehenu wird, dann kann er nie mehr versöhnt werden; und wenn "der Zorn Gottes auf ihm bleibt", kann sein Leben niemals vernichtet, nie ausgelöscht werden.

Die oben erwähnten falschen Lehren sind nicht nur verwerflich, sondern auch gefährlich. Zum einen widersprechen sie den klaren Aussagen Jesu Christi und des Wortes Gottes. Zum anderen täuschen sie die Menschen, weil sie eine trügerische Hoffnung vorspiegeln.

Wenn man die oftmals vorgeschobenen "Begründungen" im Brennkegel des göttlichen Lichts, der Bibel, besieht, erkennt man, wie diese Irrlehren

Ein bekannter Schriftausleger sagt über die Anhänger dieser Irrlehren Folgendes: "Alle Not mit solchen, die die Lehre von dem Zorn Gottes leugnen, hat letzten Endes ihren Ursprung in der Tatsache, dass diese Leute der Offenbarung Gottes, die er in der Bibel von sich gibt, nicht glauben. Vielmehr haben sie sich eine eigene Vorstellung von Gott geschaffen. Wer die biblische Lehre vom Zorn Gottes verwirft, lehnt im Allgemeinen auch die biblische Lehre von der Erlösung und dem Heil ab. Auf ihre Art sind sie durchaus konsequent.

Wenn man nicht an den Zorn Gottes über die Sünder glaubt, gibt es für das Opfer, das auf dem Hügel Golgatha geschah, keinen einsichtigen Grund. Daher ist es unabdingbar, dass wir alle diese Fragen in dem Licht der bedeutenden Lehre von dem Wesen Gottes beurteilen." (D. Martin Lloyd-Jones, God's Sovereign Purpose, Romans, An Exposition od Chapter 9, Edingburgh 1991, S. 212.)

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