Kronzeuge

Kürzlich wurde ein von Interpol gesuchter MiIlionenbetrüger irgendwo in der Weit aufgespürt und verhaftet. Aber als der langerwartete Prozeß stattfand, fiel die Strafe sehr milde aus. Wie ging das zu? - Der Angeklagte hatte als "Kronzeuge" ausgesagt. Nach dieser Regelung, die es im Strafrecht mancher Länder gibt, kann der Angeklagte straffrei ausgehen, wenn er als Zeuge gegen seine Mittäter aussagt, damit auch sie gefaßt und verurteilt werden können. Daher also das milde Urteil.

Vielleicht denken manche Leute, auch beim letzten Gericht vor dem Thron Gottes könne man mit einem ähnlichen Handel glimpflich davonkommen. Sie meinen eben, Gott sei genauso wie die Menschen - aber sie täuschen sich: Er ist ganz anders! Er ist allwissend und braucht überhaupt keine Zeugen.

Du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen (oder: überführen) und es dir vor Augen stellen. ( Psalm 50, 21)

In der Bibel, die als Gottes Wort darüber Auskunft gibt, werden mehrere Gerichtsszenen geschildert. Eine davon gibt der Prophet Daniel: "Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte. Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron Feuerflammen... Ein Strom von Feuer floß und ging von ihm aus; tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden aufgetan..." (Daniel 7, 9.10). Bei diesem Richter gibt es keine Kompromisse. Die Beweislast ist durch seine Allwissenheit gesichert.

Niemand sollte es darauf ankommen lassen, vor diesem hohen Gericht jemals erscheinen zu müssen - er wäre für ewig verloren. Nur wer Vergebung der Sünden durch den Glauben an den Erretter Jesus Christus hat, ist davor sicher.

Aus dem Tageskalender " Die Gute Saat " (15.2.97)