"Wir kommen alle, alle in den Himmel...

... weil wir so brav sind." So fängt ein bekannter Schlager an. Ist doch eine tolle Aussicht: leben und leben lassen, wie es einem gefällt - und dann schließlich in den Himmel kommen! Echt stark. Und mit dem Bravsein braucht man es ja nicht allzu genau zu nehmen. Hier eine klitzekleine Lüge, und dort ein bisschen abkassieren. Und dann der kleine Seitensprung. Machen doch alle so. Ach, was sage ich, die machen's doch viel schlimmer.

Überhaupt die anderen. Was die so treiben! Die Regenbogenpresse ist randvoll davon. Da tropft einem die Schmutzbrühe geradezu aufs Hemd. Und erst das Fernsehen! Alle Kanäle schwappen davon über. Die haben's auch nötig. Bei dem gnadenlosen Dschungelkrieg um Einschaltquoten und Werbespots. "Haben Sie das gesehen . .. gehört

gelesen?"

"Ja, hab' ich. Einfach unglaublich. Nein, so was. Da sind wir doch die reinsten Engel!"

Es bleibt so ein Gefühl der Unruhe

"Komisch, so ganz ruhig bin ich bei dem Gedanken nicht. Ob nicht doch was dran ist?"

"Woran, meinst du?"

"An den alten Geschichten von Himmel und Hölle, mein' ich".

"Von der Hölle? Wo der Oberteufel mit einer großen Gabel in der Hand die bösen Menschen im Feuer brät? Mensch, du bist ganz schön bescheuert. Wer hat dir denn diese Ammenmärchen von vorgestern ins Ohr geblasen?"

"Ach, ich dachte nur so. Irgendwo hab' ich mal so'n schreckliches Bild gesehen."

So ähnlich könnte sich ein Gespräch abgespielt haben. Bei dem einen Partner ein dumpfes Gefühl, eine unerklärliche Unruhe. Und bei dem anderen so törichte Vorstellungen, Ansichten, die auf der nach unten offenen Dummheits-Skala überhaupt nicht mehr ausgepunktet werden können.

Wie kriege ich bloß Klarheit?

Bei einem Mittagessen auf Schloss Sanssouci in Potsdam hatte Voltaire [Voltaire, eigtl. Francois-Marie Arouet (1694-1778), französischer Schriftsteller und Philosoph] den Hof Friedrichs des Großen durch allerlei Scherze erheitert, die gegen das Christentum gerichtet waren. Als er vom Tisch aufstand, rief er: "Ich würde meinen Anteil am Paradies für einen Taler verkaufen!"

Ein alter, weißhaariger Offizier, der bis dahin geschwiegen hatte, antwortete: "Mein Herr, in den Staaten Seiner Majestät des Königs von Preußen ist es verboten, irgendetwas zu verkaufen, wenn man sich nicht erst als der rechtmäßige Besitzer ausweisen kann. Beweisen Sie mir, dass Sie einen Platz im Paradies haben, und ich will Ihnen den auf der Stelle abkaufen!"

Diesmal hatte Voltaire die Lacher nicht auf seiner Seite. Und der König, der ganz ernst geworden war, sagte: "Meine Herren, der Oberst hat Recht. Ich würde den schönsten meiner Siege dafür hergeben, wenn mein Volk den Glauben bewahrt hätte, den es besaß, als ich den Thron bestieg." Es ist schon bemerkenswert, dass der Alte Fritz trotz seiner bekannten freisinnigen Einstellung die schädlichen Auswirkungen der Aufklärung auf sein Volk erkannte.

Als dann der große Spötter Voltaire im Jahr 1778 im Alter von 83 Jahren in Paris starb, war es grauenhaft zugegangen. Zeitlebens hatte er den Erlösungsweg, wie ihn die Bibel beschreibt, abgelehnt, ja verspottet. In seinen letzten Stunden, angesichts der vor ihm liegenden Ewigkeit, schrie er laut in allergrößter Verzweiflung. Sein Arzt Tronchin hat sein Sterben als Furcht erregend bezeichnet und gesagt: "Nie mehr möchte ich ein solches Sterben miterleben .

Endgültiges Aus bei ein Meter achtzig?

Hier und da trifft man jemand, der die Ansicht vertritt, mit dem Tod sei alles aus. "Wenn ich erst ein Meter achtzig unter der Erde im Kasten liege, dann ist Endstation." So oder ähnlich kann man es hören.

Einmal sagte mir jemand auf meine Frage, wohin denn die Reise geht, wenn seine Todesstunde kommt: "Das habe ich alles geregelt. Ich lasse mich verbrennen, und damit ist alles aus und erledigt." Daraufhin musste ich ihm antworten, dass die Bibel aber ganz anders spricht, nämlich, "dass es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht." Da nahm sein Gesicht einen merkwürdigen Ausdruck an, und er sagte: "Bitte beunruhigen Sie mich nicht ..." Auch hier wieder:

Die Unruhe war längst da. Denn Gott hat jedem Menschen die Ewigkeit ins Herz gelegt. Siehe Prediger 3,11.

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Die verschwiegene Wahrheit, Teil 2
Inhalt:
Sprengkraft
Ein praktisches Experiment
Wir sind keine Eintagsfliegen
Irrgarten der Illusionen
Die Frage der Fragen

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